Von FOMO bis JOMO: Digital Wellbeing – oder wie wir in einer digitalisierten Gesellschaft leben wollen
FSM und FSF
Moderation: Teresa Sickert
Teresa Sickert lebt und arbeitet als freie Moderatorin, Autorin und Podcastproduzentin in Berlin. Sie beschäftigt vor allem Themen rund um Medien, Internet, Psychologie und Gesellschaft.
Martin Drechsler ist Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM). Er absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und der FernUniversität Hagen. Nach dem Referendariat war er als Rechtsanwalt in Berlin tätig. Bei der FSM ist er seit 2008 zuständig für rechtliche und technische Fragen des Jugendmedienschutzes und u.a. verantwortlich für das Altersklassifizierungssystem, die Beratung der FSM-Mitglieder bei der Kennzeichnung von Webinhalten, die internationale Vernetzung sowie Vorträge über Jugendschutz und Medienrecht.
Sabine Frank ist Head of Government Affairs and Public Policy DACH/CEE von YouTube. Davor verantwortete sie den Bereich Regulierung, Verbraucher und Jugendschutz der Google Germany GmbH. Bevor Sabine Frank 2012 zu Google stieß, war sie mehr als 10 Jahre hauptamtliche Geschäftsführerin des Vereins „Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia Diensteanbieter e.V.“ (FSM). Im Rahmen ihrer Tätigkeit bekleidet sie eine Reihe von Ehrenämtern. So ist sie derzeit u.a. stellvertretende Vorsitzende der FSM, Mitglied des Beirats von klicksafe und Vorstandsmitglied des EMR (Institut für Europäisches Medienrecht). Sabine Frank studierte Rechtswissenschaften in Münster und Osnabrück.
Dr. Alexander Kleist ist Public Policy Lead, DACH für Instagram in Berlin. In dieser Funktion innerhalb des Facebook-Konzerns verantwortet Kleist die politische Themen von Instagram in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Zuvor war der promovierte Medienjurist als Legal Counsel bei der Filmproduktionsgesellschaft UFA tätig und verantwortete anschließend als Director Public Policy die medienpolitischen Themen des Kabelnetzbetreibers Unitymedia. Neben seiner Tätigkeit für Instagram ist Kleist Vorstandsmitglied des Instituts für Europäisches Medienrecht EMR e.V. und Mitglied im Hörfunkrat von Deutschlandradio.
Torsten Krause ist Referent für Medienpolitik der Koordinierungsstelle Kinderrechte des Deutschen Kinderhilfswerkes. In dieser Funktion begleitet er maßgeblich die Reform des Jugendschutzgesetzes und koordiniert die Aktivitäten des Expert:innenkreises für Kinderrechte in der digitalen Welt. Er hat Politikwissenschaften an der Universität Potsdam und Childhood Studies and Children´s Rights (EMCR) an der Freien Universität Berlin studiert.
Sie studierte Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik, arbeitete in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung und übernahm verschiedene Lehraufträge für Medienpädagogik und Jugendschutz. Von 1994 bis 2001 leitete Claudia Mikat die FSF-Geschäftsstelle und war Redaktionsmitglied der von der FSF herausgegebenen Fachzeitschrift tv diskurs. Bis 2018 verantwortete sie als Vorsitzende der Prüfausschüsse die Programmprüfungen der FSF und war Prüferin für die Filmwirtschaft bei der FSK. Sie veröffentlicht regelmäßig Beiträge zum Jugendmedienschutz und zur Prüfpraxis der FSF.
Prof. Dr. Christian Stöcker leitet an der HAW Hamburg den Master-Studiengang Digitale Kommunikation und mehrere Forschungsprojekte, die sich mit Fragen der Wechselwirkung von digitaler Medientechnologie und Öffentlichkeit befassen. Zuvor arbeitete er über 11 Jahre als Redakteur und Ressortleiter in der Redaktion von SPIEGEL ONLINE. Stöcker verfügt über Abschlüsse in Psychologie (Diplom) und Kulturkritik.
Collien Ulmen-Fernandes, geboren 1981 in Hamburg, ist indischer und deutsch-ungarischer Abstammung. Als wöchentliche Kolumnistin für die Süddeutsche Zeitung und Moderatorin von Sozialdokumentationen auf ZDFneo setzt sie sich seit Jahren intensiv mit Familienthemen auseinander. Vor allem macht sich die Mutter einer 8-jährigen Tochter gegen Geschlechterklischees bei Kindern stark, u.a. in ihrer ZDF-Sendung „No more Boys and Girls“ und dem Kinderbuch „Lotti&Otto – Eine Geschichte über Jungssachen und Mädchenkram“.
Dr. Ruth Wendt ist aktuell Vertretungsprofessorin a. Z. am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München. Davor war sie als Senior Researcher am Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen tätig und forscht zur Nutzung und Wirkung von digitalen Medien, insbesondere bei Kindern, Jugendlichen und in Familien. Sie untersucht Chancen und Risiken eines Aufwachsens in digitalen Lebenswelten sowie speziell die Rolle von digitaler Medienkompetenz und Medienerziehung.
Seit dem letzten Jahr haben sich unser Leben und unser Alltag sehr verändert. Onlinespiele, Messenger, Videotelefonie, soziale Netzwerke, Streaming und Fernsehen haben weiter an Bedeutung gewonnen – besonders auch für Kinder und Jugendliche.
Immer da, wo persönlicher Kontakt und direkte Kommunikation nicht mehr möglich sind, greifen wir mehr und mehr auf digitale Medien zurück. Wir lernen online, treffen Freunde und Familie virtuell und vernetzen uns weltweit. Und neben Spaß und Unterhaltung als Nutzungsmotiv werden auch Kreativität und Selbstverwirklichung immer wichtiger.
Umgekehrt birgt intensives und permanentes Kommunizieren über digitale Medien aber auch Risiken: hoher, stetiger Kommunikationsdruck und die Angst, etwas zu verpassen (FOMO) oder auch der Missbrauch der Kommunikationsmöglichkeiten, um andere zu belästigen oder Hass zu verbreiten.
Unter dem Schlagwort „Digital Wellbeing“ diskutierten dazu beim medien impuls Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen, Wissenschaft und Selbstkontrollen sowie Nutzerinnen selbst, wie in diesem Spannungsfeld gesunde, positive und selbstbestimmte digitale Medienerfahrungen und -erlebnisse gelingen können: Wie verbringen wir unsere Zeit mit Medien? In welchem Verhältnis stehen positive Medienerlebnisse und Gefahren wie digitaler Stress, Hass oder Mobbing? Welche Verantwortung tragen die Nutzerinnen und Nutzer selbst, welche Pflichten obliegen den Eltern und welche Maßnahmen müssen die Medienanbieter treffen? Im Vordergrund stand also die Frage: Welche Kommunikationskultur wünschen wir uns online – und wie können wir Medienkompetenz dahin gehend fördern.

Auftakt • Claudia Mikat und Martin Drechsler im Gespräch mit Moderatorin Teresa Sickert
Paneldiskussion • Selbstbestimmte Mediennutzung – können wir „Digital Wellbeing“ lernen?
- Sabine Frank
- Prof. Dr. Christian Stöcker
- Torsten Krause
Paneldiskussion • Kultur des digitalen Miteinanders – wie gelingt gesunde Kommunikation online?
- Collien Ulmen-Fernandes
- Dr. Alexander Kleist
- Dr. Ruth Wendt
Abschluss der Veranstaltung