As of: April 2024

I. Worum geht es?

Die „International Association of Internet Hotlines“ (kurz: INHOPE) ist das weltweite Netzwerk von Internetbeschwerdestellen zur Bekämpfung von Kindesmissbrauchsdarstellungen, sog. CSAM (Child Sexual Abuse Material). Die Aufgabe von INHOPE besteht in der Unterstützung und weltweiten Vernetzung von Hotlines, sodass eingehende Meldungen rasch bearbeitet und Missbrauchsdarstellungen aus dem Netz entfernt werden.

INHOPE wurde im Jahr 1999 von der FSM und sieben weiteren Beschwerdestellen vor dem Hintergrund gegründet, durch internationale Vernetzung gemeinsam gegen die Darstellung von sexuellem Kindesmissbrauch vorzugehen. Denn Online-CSAM ist ein globales Problem und erfordert eine globale Antwort. Trotz weltweit unterschiedlicher Gesetze zum Jugendschutz, besteht glücklicherweise Konsens beim Verbot dieser Inhalte. Der Zusammenschluss der Beschwerdestellen bestand zunächst ausschließlich aus europäischen Stellen, konnte jedoch schnell global ausgeweitet werden. Das Netzwerk deckt mittlerweile alle Ländern der Europäischen Union ab und hat ebenfalls Mitglieder aus Afrika, Asien, Ozeanien sowie Nord- und Südamerika. Aktuell sind 54 Beschwerdestellen aus 55 Ländern im INHOPE-Netzwerk vertreten (Mitglieder-Übersicht).

II. Was bedeutet das für die Praxis?

Ziele von INHOPE

INHOPE hat fünf spezifische Hauptziele:

  1. Entwicklung effektiver, sicherer und koordinierte Mechanismen für den Austausch von Meldungen zwischen internationalen Hotlines
  2. Erstellung von Richtlinien und Best-Practice-Standards für Hotlines
  3. Förderung des Austauschs von Know-how zwischen den Mitgliedern
  4. Förderung neuer Hotlines weltweit durch Beratung und Schulung
  5. Förderung der Zusammenarbeit auf internationaler Ebene und Vermittlung bei Politik, Strafverfolgungsbehörden und anderen Organisationen

Die übergeordnete Vision von INHOPE ist eine digitale Welt ohne Child Sexual Abuse Material.

Vernetzung der Hotlines

Primäre Zielsetzung von INHOPE ist es, illegale Inhalte, die außerhalb der eigenen Jurisdiktion einer Beschwerdestelle verbreitet werden, möglichst schnell über die national zuständige Beschwerdestelle im INHOPE-Verbund den zuständigen staatlichen Strafverfolgungsstellen vor Ort zuzuleiten. Die Hotlines arbeiten dabei jeweils mit ihrer nationalen Polizei zusammen – INHOPE unterhält Arbeitsbeziehungen zu INTERPOL und Europol.

Für den Austausch betreibt INHOPE eine zentrale Datenbank (ICCAM=I see child abuse material), über die sich die Mitglieder entsprechende Meldungen zur weiteren Bearbeitung weiterleiten können. Durch die Datenbank ist es INHOPE zudem möglich, internationale Statistiken über die Meldung und Bearbeitung von Kindesmissbrauchsdarstellungen im Netz zu erheben. Im Jahr 2023 bearbeiteten die INHOPE-Hotlines ein erhebliches Volumen von 785.322 CSAM-Meldungen über ICCAM (2022: 587.852 Meldungen).

Zu den Jahresstatistiken

Zur Projektübersicht

Weiterbildung und Austausch

Neben internen Weiterbildungsveranstaltungen bietet INHOPE außerdem öffentliche Webinare für Interessierte zu verschiedenen Themen des Online-Kinderschutzes.

Zur Event-Übersicht

Weiterführende Informationen